Die Schockwirkung ist tiefgreifend. Viele Eltern können nicht glauben, dass ihr eigener Sohn oder ihre eigene Tochter homosexuell ist. Vielleicht handelt es sich nur um eine vorübergehende Orientierungsphase in der Pubertät, in der Jugendliche sowieso nicht wissen, wer sie sind. Einige Menschen in anderen Kulturen, in denen Homosexualität verpönt oder verboten ist, trösten sich damit, dass es sich um eine heilbare Krankheit handelt. Solche Gedanken kommen oft auf, besonders in Gesellschaften, in denen Männlein und Weiblein zusammengehören sollen. Wenn die sexuelle Orientierung der eigenen Kinder jedoch zur Gewissheit wird, stehen Eltern vor einer schwierigen Entscheidung: Wie sollen sie reagieren? Sie sind hin- und hergerissen zwischen dem Druck ihrer sozialen Umgebung, dem Verständnis für ihre Kinder und der eigenen Scham. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Betroffenen oft selbst nicht bereit oder in der Lage sind, ihre Andersartigkeit zu offenbaren. Sie wissen, dass sie anders sind und befürchten, dass sie zum Gespött ihrer Umgebung werden oder jeden Tag einem Spießrutenlauf ausgesetzt sind. In dieser Altersgruppe gibt es auch oft derbe Sprüche über Schwule und Lesben. “Tucke” ist noch der harmloseste. Es kann jedoch auch sehr beleidigend werden, wie “Kinderficker” oder “Aidskranker”, vor dem man seine eigenen Kinder schützen muss. Solche Menschen sollten weggesperrt werden, so reagieren viele.
Inhalt
- Vorwort
- Was soll das eigentlich „Bist du schwul?“
- Was ist denn überhaupt schwul oder lesbisch?
- Wie viele Menschen betrifft es?
- Informieren Sie sich doch erst einmal selbst!
- Woran erkennt man, dass Kinder anders sind?
- Spricht man das Thema an?
- Habe ich etwas falsch gemacht?
- Wie helfen Eltern ihren Kindern?
- Schlusswort
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